Patrayur, ein Dorf in Jharkhand rettet sich vor dem Niedergang.
Gopinath von Ranchi meldet sich bei uns und lädt uns ein, das Dorf Patrayur zu besuchen.
Vor 20 Jahren fing der Unternehmer Dheeraj Kumar Sahu den Berg in unmittelbarer Nähe des Dorfes Patrayur, der den Bewohner*innen heilig war, mit Dynamit zu sprengen. Die so gewonnenen Gesteinsbrocken wurden mit Maschinen zerkleinert und von ihm an Firmen verkauft. Diese verwendeten die Steine und den Schotter für den Bau und Strassenbau.
Den Unmut der Dorfbewohner bügelten der Unternehmer nieder mit dem Hinweis, alles geschehe mit der Zustimmung der zuständigen Behörden.
Die verängstigten Dorfbewohner mussten erleben, wie große Gesteinsbrocken über hundert Meter weit flogen und Kinder, die auf dem Schulweg waren, vor die Füsse fielen. Maschinen welche die Steine zertrümmerten erzeugten Steinstaub, der auf die Häuser und Felder niederging. Die Leute wurden krank, ihre Haustiere auch. Die Ernte in der näheren Umgebung war nicht zu gebrauchen. Vögel fielen tot von den Bäumen.
Erst als die Zustände in der Landeshauptstadt Ranchi bekannt wurden und das NGO „BIRSA“ davon erfuhr, wurde ihnen Rechtsberatung und Hilfe zuteil.
Die Mitarbeiter von BIRSA klärten die Dorfbewohner darüber auf, dass der Dorfrat, (Gramsabha genannt) zustimmungspflichtig sei. Auch die Zustimmung der lokalen Regierungsämter müsse vorgelegen haben, erfuhren die erstaunten Dorfbewohner.
BIRSA schulte die Bewohner*innen. Dadurch ermutigt, organisierten Frauen Prozessionen und Demonstrationen vor dem Bergwerk.Ihre Recherchen ergaben zudem, dass die Betreiber um den Fabrikanten Dheeraj Kumar Sahai offensichtlich Mitglieder des Dorfrates reichlich mit Alkohol versorgt hatten um bei einigen die Unterschrift zu erlangen. Andere Unterschiften von Mitgliedern aus dem Dorf- wovon einige Analphabeten waren – wurden schlicht gefälscht. Klage wurde vor dem Amtsgericht in der Distrikthauptstadt Khunti eingereicht.
Die staatlichen Ämter die den Betrieb des Steinbruches zugestimmt hatten, gerieten nun ebenfalls in Verdacht, bestochen worden zu sein.
Dieser Prozess zog sich über vier Jahre hin.
2014 wurde der Betrieb des Steinbruchs eingestellt. Da war er aber 20 Jahre rege in Betrieb.
Die Betreiberfirma hatte ihrerseits Klagen gegen 10 Dorfbewohner*innen eingereicht, die sich an den Protesten aktiv partizipiert hatten. Nach der Darstellung der Firma, hätten die Protestierenden, Mitarbeiter der Firma angegriffen, die Arbeiten behindert und Maschinen beschädigt.
Diese Gerichtsverfahren beim Gericht in Khunti waren für die Dorfbewohner eine große Belastung, sie wurden aber von den NGOs betreut.
Es traf sich zufällig, dass die Urteile, einen Tag vor unserem Besuch bei ihnen (im März 2019) zu ihren Gunsten gefällt wurden.
So kamen wir als sie glücklich und in Siegeslaune waren, gegen die mächtigen Steinbruchbetreiber gewonnen zu haben.
Sie versammelten sich am Dorfplatz und erzählten stolz von ihrem mühsamen Kampf. Sie führten uns zu dem Steinbruch, um uns zu zeigen, was von ihrem Berg, der ihnen heilig ist, übrig geblieben war.
Sie zeigten uns den nun brach liegenden Steinbruch und den vor sich hinrostenden Geräten davor. In ihrem Dorf luden sie uns zu ihrem Festmahl ein.
website
5. Oktober 2021 @ 19:24
It’s in point of fact a nice and useful piece of info.
I’m glad that you
simply shared this helpful info with us.
Please keep us up to date like this.
Thanks for sharing.
main site
4. Oktober 2021 @ 15:58
Everything is very open with a clear clarification of the issues.
It was truly informative.
Your site is very helpful.
Thanks for sharing!